Südnordfunk #107
Unzufriedene Bevölkerung in Tunesien - Die Wet’suwet‘en Nation wehrt sich gegen Pipelineprojekte - Die Gier nach seltenen Erden macht auch in Europa nicht vor Indigenem Land Halt
„Um was es hier eigentlich geht, ist unsere Souveränität“
Die Wet’suwet‘en Nation im nördlichen British Columbia wehrt sich gegen mehrere Pipelineprojekte
Die indigene Nation der Wet'suwet'en wehrt sich im Norden der kanadischen Provinz British Columbia gegen den Bau mehrerer geplanter Gas- und Bitumenpipelines, die durch ihr traditionelles Gebiet verlaufen sollen. Die derzeit im Bau befindliche Coastal GasLink-Pipeline soll gefracktes und verflüssigtes Gas in die Küstenstadt Kitimat transportieren. Dabei geht es um weit mehr als die Verhinderung eines klima- und umweltschädlichen Projektes. Seit Tausenden von Jahren besetzen die Wet’suwet’en ihr Territorium und üben ihr traditionelles Rechts- und Regierungssystem aus. Daran können weder die Kriminalisierung durch den kanadischen Staat noch die Bauarbeiten an der Pipeline etwas ändern.
„Die Unfähigkeit der drei obersten Inhaber der politischen Macht hat den Volkszorn verstärkt." - Rechtswissenschaftlerin Fatma Ezzahra zur politischen Instabilität Tunesiens
Angesichts der politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Turbulenzen in Tunesien gehen viele Bürger*innen regelmäßig auf die Straße, um ihre Rechte einzufordern und ihre Unzufriedenheit mit der nationalen Instabilität zu bekunden. Bei den Parlamentswahlen im Dezember 2022 lag die Wahlbeteiligung bei 8,8%, so niedrig wie nie zuvor in Tunesien. In diesem Kontext und um die aktuelle Situation im Land besser verstehen zu können, haben wir uns an einen besonderen Gast gewandt: Fatma Ezzahra, Wissenschaftlerin für öffentliches Recht sowie Vorsitzende und Gründerin der Wohltätigkeitsorganisation Universelle Cellule Ariana.
Diese Energiewende ist alles andere als grün - "Es braucht einen wirtschaftlichen oder ökologischen Kollaps damit sich etwas ändert"
Bereits 2013 wurden in Gállok, im schwedisch okkupierten Sápmi, Probebohrungen zur Förderung von Eisenerz durchgeführt. Der britische Konzern Beowulf bekam damals nicht die Erlaubnis zur Förderung des begehrten Erzes, jedoch wurde die Erlaubnis dann 2022 erteilt. Im Januar diesen Jahres gab es erneut "frohe" Nachrichten vom nördlichen Polarkreis: Mehr als eine Million Tonnen Metalloxide aus dem nordschwedischen Kiruna sollten unseren Übergang in das Zeitalter der nachhaltigen Energie ermöglichen. Der Haken: Sápmi, das Land der Indigenen Sámi im heutigen Schweden, Norwegen, Finnland und Rußland, wird von den Bewohner*innen seit jeher für ihre nomadische Lebensweise mit Rentierherden benötigt. Nicht nur die Bergbauindustrie sondern auch der Klimawandel bedrohen die traditionellen Gemeinden. Wir sprachen mit Indigenen und nicht-Indigenen Aktivisten.