Als Teil der gefeierten South-Londoner Brixton Windmill-Szene neben Black Country, New Road und Black Midi wurde Famous schnell für seinen grenzüberschreitenden Post-Post-Punk-Sound berühmt. Im Laufe von zwei sehr unterschiedlichen und hochgelobten EPs, „England“ (2019) und „The Valley“ (2021), hat die Londoner Formation Famous ihren eigenen, unnachahmlichen Sound geschmiedet. 

„Mein ganzes Leben lang hatte ich eine bestimmte Vorstellung von Rockmusik“. Er schmückt sich mit mythischen, an Jim Morrison erinnernden Namen wie „The King of the Dark Time“, schöpft aus verstreuten kulturellen Referenzen, die von BoJack Horseman-Episoden bis zum Buch der Offenbarung reichen, und spielt Dachkonzerte in London vor niemandem außer dem dämmrigen Himmel. All das legte den Verdacht nahe, dass Famous entweder etwas Großes aufbaute oder zerstörte. Letztlich war beides wahr.

Nach „The Valley“ geriet ich in eine Art Vertrauenskrise. Ich begann mich zu fragen, ob es wirklich das war, was ich tun wollte. Das Grübeln fiel mit einer umfassenderen persönlichen Krise zusammen, die dem Sechsundzwanzigjährigen zu sagen schien, dass die Party vielleicht vorbei war. Merrett beschäftigte sich mit der Frage, „was für ein Album ich machen würde, wenn ich mich um niemanden außer um mich selbst kümmern würde. Das wurde zum Ausgangspunkt für uns alle“.

Die daraus resultierende Antwort, Famous' Debüt-LP 'Party Album', ist die Platte, die Famous seit acht Jahren zu machen drohte - ein Album, das laut Merrett ähnlich ist wie Famous selbst, „ein langes Coming-of-Age-Drama, das immer zu enden droht, aber immer weitergeht“. Die neun Tracks des Party-Albums wurden hauptsächlich in The Kinks altem Studio Konk in Crouch End im Norden Londons aufgenommen und sind so zusammenhängend wie die Teile eines gebrochenen Herzens, die von Merretts sprunghaftem Gesang und seinen markanten Texten zusammengehalten werden, in denen es um Epiphanien in Krisen und Krisen in diesen Epiphanien geht. Für Merrett ist es, wie er lapidar sagt, einfach ein Album mit neun Liebesliedern.

Gefangen zwischen idyllischer Schönheit und quälendem Ehrgeiz, ist „Party Album“ ein Sumpf aus pulsierenden Stimmungen, die sich gegenseitig verschlingen. Letztlich sind es Merretts eigene Überlegungen, die die Komplexität und Einfachheit dessen, was Famous mit dem Album erreicht hat, am besten zusammenfassen: „Es ist der Versuch, das Muster des Universellen auf ein sehr fehlerhaftes und partielles menschliches Leben zu skizziere“.