Südnordfunk #55 #56
#55 Karavane in Mexico:
Während sich weltweit aller Lager der Politik dieser Tage über den Global Compact on Migration ereifern, ist Migration für tausende Lebensrealität. Diese birgt einige Chancen, aber vor allem viele Gefahren und Begegnungen mit den Repressionsapparaten derjenigen, die den UN Migrationspakt als gefährlichen Eingriff in ihre staatliche Souveränität betrachten. Der südnordfunk hat Menschen der Karawane aus Mexiko befragt. Was tun in Anbetracht der Drohgebärden von Präsident Trump? Wie sieht die Migrationspolitik der Herkunftsländer aus? Trump lässt indes an den Grenzen weiter aufrüsten und will die Karawane mit Gewalt gegen Menschen zur Umkehr bewegen.
Die aktuelle Situation ist ungewiss. Einige erschöpfte Menschen der Karawane haben aufgrund der fehlenden Versorgung in der Grenzstadt Tijuana entschieden, freiwillig in ihre Heimatländer zurückzukehren. Einige versuchten, die Grenze zu überqueren und wurden mit Tränengas empfangen. Bis heute warten zahlreiche Migrant*innen in Tijuana auf ein Asyl in den USA.
#Warum #FEMALE PLEASURE ein wichtiger Film ist
„Frauen werden benutzt“, so heißt es an einer Stelle in dem Dokumentarfilm #FEMALE PLEASURE, „um Männerfantasien zu erfüllen.“ Fünf junge Frauen wenden sich gegen die Unterdrückung der weiblichen Sexualität – in ihren jeweiligen Herkunftsregionen. Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav kämpfen gegen eine hypersexualisierte Welt und gegen die vorherrschende Sexkultur für ein respektvolles und gleichberechtigtes Miteinander der Geschlechter und für selbstbestimmte Sexualität und Befreiung. Dabei sind vor allem Mut, Kraft und Lebensfreude ihre Begleiterinnen.
# Lesung aus dem Roman MA von und mit Aya Cissoko
"Ma" ist ein autobiografischer Roman. Die Autorin Aya Cissokos schreibt über ihre Mutter, die nach dem Brandanschlag auf ihre Wohnsiedlung in einer Pariser Banlieu ihren Mann und eine Tochter verliert. Entgegen der Tradition ihres Herkunftslandes Mali entschließt sich Ma, erneut zu heiraten. Alleinerziehend in Frankreich, versucht sie, ihre anerzogenen Werte aus Mali an ihre Tochter weiterzugeben. Doch das Leben kommt einem Drahtseilakt gleich, zwischen Tradition und Moderne, alter und neuer Heimat.
Ma ist ein feministischer Roman. Hier ein Ausschnitt aus einer Lesung im November mit Aya Cissoko und Beate Thill, der Übersetzerin ihres Buches. Neben der Autorin liest die Sprechkünstlerin Ariane Zeuner Ausschnitte aus der deutschen Übersetzung. Beate Till stellt Aya Cissoko nochmal vor und sie übersetzte das Gespräch mit der Autorin.
Das Buch ist erhältlich im Verlag Das Wunderhorn [ISBN 9783884235720] gebunden für 24,80 EUR.
#Rezension: Die Spinne von Maschad - von Mana Neyestani // rezensiert von Patrick Melber - gelesen von Birgit Huber
Zwei Sendungsmachende des RDL Knastfunk berichten von den Anfängen der Reihe, von der Entwicklung der Knastkritik in der Linken - und was sich eigentlich ändern müsste, um das System des Überwachens und Strafens abschaffen zu können.
#Knast in Libyen - Migrationsrealitäten
Im Interview mit einem ehemaligen Gefangenen wird deutlich, welchem Grauen schwarze Migrantinnen in Libyen begegnen. Betroffen sind sehr viele Menschen, weil Libyen nach wie vor wichtiges Transitland auf dem Weg nach Europa ist und sichere Flucht- und Migrationsrouten fehlen. Ein Beitrag von der Redaktion Ausbruch.
#Istanbuler Frauengefängnis Bakırköy
Von Mitte August bis Ende Dezember 2016 war eine der bekanntesten Schriftstellerinnen der Türkei im Istanbuler Frauengefängnis Bakırköy inhaftiert: Aslı Erdoğan. Die 51-Jährige war wegen angeblicher Terroropropaganda festgenommen worden, weil sie symbolisch für einen Tag die Chefredaktion der pro-kurdischen Tageszeitung Özgür Gündem übernommen hatte.
Erdogan spricht über ihre Erfahrungen im Gefängnis und ihre persönlichen Ansichten gegenüber EU und der Türkei.
#Ein Gefängnis als Spiegel der Macht in Mexiko
Puente Grande im nord-westlichen Bundesstaat Jalisco wird als eines der sichersten Gefängnisse des Landes angesehen. Gleichzeitig ist es bekannt für rauschende Feiern der Drogenbosse im Inneren des Gefängnisses. Wer hat das Sagen im Gefängnis? Wie sieht das Leben der Insassen aus?
Erfahrungen eines ehemaligen Insassen und Berichte einer Menschenrechtsorganisation zeichnen ein Bild davon, wie sich Staat und Drogenkartelle in Gefängnissen sprichwörtlich die Hand geben.
Sendezeit: Mittwoch 20/02/19, 22-24 Uhr