Gegen Stumpfsinn
und Langeweile

aus dem Äther.

Friederike Mayröcker

Im Regen trifft man tote Hunde

Das Gedicht, das die 122. Folge von "Klassisch modern" betitelt, stammt von Thomas Steiner, einem Autor aus Neu-Ulm, der 2013 einen sehr schönen Gedichtband beim Berliner Hochroth Verlag publiziert hat. Hölderlin dagegen war es nicht vergönnt, zu seinen Lebzeiten einen Band mit eigenen Gedichten herauszubringen - von ihm diesmal im Programm der "Brief an Niethammer" aus dem Jahr 1801. Und von Hofmannsthal, dessen "Rosenkavalier" derzeit am Theater Ulm gespielt wird, das Gedicht "Terzinen IV" , entstanden 1894.

Spülstein - aus dem "Geschmacksverstärker"

Thomas Kling war ein sehr origineller und innovativer Lyriker, von ihm ist das im Titel genannte Gedicht zu hören. Weitere Gedichte stammen von Friederike Mayröcker und Ted Hughes. Jonathan Swift hat lange vor seinem Tod einen launigen Nachruf auf sich selbst verfaßt - in dieser Sendung wird aus der deutschen Übersetzung gelesen. Uwe Johnson und Fernando Pessoa (der am 30. 11. Geburtstag hätte) steuern "unruhige" Prosa bei. Und es gibt wie immer Musik: Jimi Hendrix-Kompositionen als Reggae zum Beispiel.

Hölderlins Herbstfeier

Die 1800 entandene Elegie steht im Zentrum der Sendung, in der musikalisch das erste Album von Emerson, Lake and Palmer vorgestellt und fast zur Gänze auch gespielt wird. Hier hat Keith Emerson klassische Stücke , z.B. von Bartok ("The Barbarian"), Bach und Janacek neu interpretiert - wie später noch bei Mussorgskys "Pictures at an Exhibition". Aber auch Greg Lake-Titel wie "Take a Pebble" und "Lucky Man" sind stets hörenswert - erst recht im Zusammenhang des Albums. Darauf, wie diese Musik zu Hölderlins Versen paßt, bin ich selber gespannt.

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