Alles auf
einen Blick

Programm

Sendungsblog

Entartet

Podcast (RSS)

1.) Entartete Kunst , nat.-soz. Schlagwort für die gegen die Tradition und Konvention eingestellte moderne Kunst, die als..."artwidrig" verfemt wurde.

 2.) Entartung, a.) regelwidrige Ausbildung oder Rückbildung an Teilen eines Lebewesens, an Einzelwesen oder an Gruppen; b.) Erscheinung eines quantenmechanischen Systems, etwa eines Atoms, in der zur gleichen Energie zwei oder mehrere Bewegungszustände gehören.



Unsere Sendung genügt nicht den gängigen radiokompatiblen Grundsätzen. Wir beobachten zeitgenössische, populär-relevante Strömungen im Kontext unserer Hörerfahrung. Im Besonderen interessieren uns die Zwischenräume, das Niemandsland, die Nischen. Für uns ist Musik ein Klangerlebnis der Umwelt und als solches schicken wir sie seit Sommer `95 durch den Äther.

Ausgezeichnet mit dem Radio free FM Award 2009 – Goldenes Tonband

Sendungsblog

Passagen. Werk für Walter Benjamin – 25 Jahre free FM und 25 Jahre entartet

25 Jahre free FM heißt auch 25 Jahre entartet. Auf Einladung der Redaktion entartet anlässlich des 25-jährigen Sender- und Sendungsjubiläums entwickelte der Augsburger Tonkünstler Gerald Fiebig die radiophone Komposition Passagen. Werk für Walter Benjamin.

Gerald Fiebig arbeitet seit vielen Jahren in den Bereichen Audiokunst und elektroakustische Improvisation. Er produzierte bereits für den WDR, Deutschlandradio Kultur, BR 2, ORF und andere Sender Audio-Kunstwerke, jedoch war der Auftritt zum 25-jährigen Sender- und Sendungsjubiläum im Stadthaus-Ulm für ihn das erste Mal, dass seine Arbeit hybrid aufgeführt – sprich während der Aufführung vor Publikum gleichzeitig live im Radio übertragen – wurde. Das Konzert wurde am 30.08.2020 ab 21.00 Uhr live aus dem Stadthaus-Ulm im Rahmen einer Sondersendung von entartet auf Radio free FM übertragen. Die radiophone Arbeit gibt es in unserem Podcast zum nachhören und downloaden.

Das Stück Passagen. Werk für Walter Benjamin wurde als hybride Arbeit speziell für diese Jubiläumssendung entwickelt und erinnert anlässlich seines 80. Todestags an Walter Benjamin – scharfsinniger Kulturtheoretiker und virtuoser Prosaautor, polemischer Literaturkritiker und visionärer Geschichtsphilosoph, messianischer Kommunist und antifaschistischer Kämpfer und nicht zuletzt medienbewusster Radiomacher. Das Stück verwebt Zitate aus Benjamins Schriften mit unterschiedlichen Klang-Szenen. Gerald Fiebig hat sich in verschiedenen Texten immer wieder auf Walter Benjamin bezogen, aber noch nie in einer akustischen Arbeit. Die Bezüge, die er in diesem Stück zwischen Benjamins Texten und seinen Sounds herstellt, sind teilweise inspiriert von dem Aufsatz Exploding the Atmosphere: Realizing the Revolutionary Potential of ‚the Last Street Song', in dem der neuseeländische Noise-Musiker Bruce Russell experimentelle Sound-Praxis mit Bezug auf Benjamin und die Situationistische Internationale in einen politischen Kontext stellt.

Außer dem Passagen-Werk (v.a. dem Konvolut N) werden u.a. folgende Texte Walter Benjamins zitiert:

  • Über den Begriff der Geschichte
  • Das Telefon (aus der Berliner Kindheit um Neunzehnhundert)
  • Der Flaneur
  • Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
  • Was ist das epische Theater?
  • Erfahrung und Armut
  • Der Sürrealismus. Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz
  • Theologisch-politisches Fragment

Links:
Gerald Fiebig Homepage

Seiten

Entartet abonnieren

Sendezeit

Sonntags 22.00 – 23.00 Uhr

Redaktion

Christian Clement
Florian Wieland

7 Tage plus

So., 20.04. | 22.00 - 23.00 Uhr