Flüchtlingsströme aus Syrien und dem Nordirak kommen nach Europa. Menschenmassen aus Nordafrika flüchten auf Nussschalen übers Mittelmeer. Eine Flüchtlingsflut schwemmt über in die westlichen Länder. So, oder so ähnlich, lauteten im Oktober 2014 viele Schlagzeilen in beliebigen deutschen Tageszeitungen.
Wörter, wie Flüchtlingsströme, -fluten oder Menschenmassen sind zwar in unseren täglichen Wortschatz übergegangen, und doch handelt es sich dabei um eine Entmenschlichung der Flüchtlinge durch die Sprache. Wer Menschen mit Fluten und Strömen gleichsetzt, der beraubt sie der Menschlichkeit. Wer Individuen als Massen bezeichnet, der macht sie zu Gegenständen.
In den nächsten Monaten kommen tausende Flüchtlinge aus Syrien nach Europa und damit auch zu uns nach Ulm. Menschen mit furchtbaren Schicksalen, traumatisierte Kinder, vergewaltigte Frauen, verzweifelte Männer. Menschen, die unter Anderem von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) verfolgt, terrorisiert und vertrieben wurden.
Wie ergeht es diesen Flüchtlingen hier in Deutschland? Sind sie überhaupt willkommen? Wo kommen sie unter? Welche Probleme bringen sie mit sich? Was erwartet sie hier? Darum geht es in unserer Sendung "Fremdenzimmer - Flüchtlinge in Deutschland“.
Zu Wort kommen Ulmer Bürger, unter denen wir eine Umfrage gemacht haben. Ausserdem werden Dr. Dieter Lang, der Vorsitzende des Ulmer Flüchtlingsrates, und Joachim Eisenkolb, der Bürgermeister der Gemeinde Elchingen, zur Lage der Flüchtlinge in und um Ulm interviewt. Die Sendung ist produktives Ergebnis eines Medientrainings im Rahmen des Projekts „Ein Sack Reis in China und wir“.
Mitgestaltet wurde diese Produktion von den Akteuren der Regionalgruppen Ingenieure Ohne Grenzen, amnesty international, Tibet Initiative und attac zusammen mit dem Mara River Projekt und der Radio free FM Tagesredaktion. Gefördert von engagement global im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.