Bedingungsloses Grundeinkommen
Das bedingungslose Grundeinkommen wird von vielen Befürwortern als aus sozialer und humanitärer Sicht notwendige Sozialleistung gefordert. Jeder Mensch soll aus der Solidargemeinschaft ein monatliches Einkommen beziehen. Die Gegner eines Grundeinkommens argumentieren zumeist, dass eine bedingungslose Sozialleistung Arbeitsbereitschaft zu nichte mache, denn es schaffe den Grund, nicht mehr arbeiten "zu wollen". Ungerecht sei es, dass es Menschen sodann gäbe, die nicht arbeiten und aus der Solidargemeinschaft Geld erhalten, wo doch andere für ihr Geld arbeiten "müssten". Die Befürworter halten dagegen. Das Grundeinkommen sei schließlich überwiegend aus Steuern der Superreichen finanziert und würde so von reich nach arm umverteilen und so endlich Gerechtigkeit schaffen.
Die Debatte um das Grundeinkommen wird zu oft emotionilisiert geführt. Mit den Worten "Gerechtigkeit" und "Ungerechtigkeit" wird die Debatte auf ein Feld geführt, wo sie nicht hingehört. Es sind die enormen systematischen Probleme des Besteuerungssystems, das der Kosten der Staatsverwaltung, die Probleme einer im Zuge der Industrialisierung 4.0 zwangsläufig kommenden Strukturveränderung des Arbeitsmarktes und nicht zuletzt die tief sitzenden systematischen Probleme der Rente im Alter, die die Einführung eines Grundeinkommenssystems zu lösen vermag.
Das Grundeinkommen ist eine notwendige Reform des Steuersystems und der sozialen Transfersleistungen und kein Gerechtigkeitssamsriter.
Gast: Christian Morgenstern
Moderation: Lotte Stevens