Viele Menschen sind von psychischer Erkrankung betroffen und kämpfen mit den Symptomen ihrer Erkrankung. Man sollte meinen, dass sei schon genug, doch zusätzlich müssen sich Betroffene oft auch mit Stigma auseinandersetzen, dass sie wegen ihrer psychischen Erkrankung erfahren (z.B. “Menschen mit psychischer Erkrankung sind faul”). Man könnte sagen, Stigmatisierung ist eine Art “zweite Erkrankung" die als Begleiterscheinung eine zusätzliche Belastung für Betroffene darstellt.
Wer nicht selbst betroffen ist, kennt meist mindestens eine Person, die eine psychische Erkrankung hat. Das Thema ist also längst gesellschaftlich bei uns angekommen und geht uns alle an. Daher ist es wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und einen Umgang damit zu lernen um Stigmatisierung bestmöglich zu verhindern.
An der Uni Ulm führen wir derzeit eine tolle Studie zu einem Programm für Betroffene durch, dass sich mit dem Thema Offenlegung, Stigma und Selbststigma in Bezug auf die eigene psychische Erkrankung beschäftigt. Das Programm heißt 'In Würde zu sich stehen’ (IWS) und richtet sich an Menschen, die selbst eine psychische Erkrankung haben, und sich die Frage stellen: Möchte ich mit Anderen über meine Erkrankung sprechen oder nicht? Konkret werden im Programm insbesondere die Vor- und Nachteile von Offenlegung oder Nicht-Offenlegung, die “Stufen der Offenlegung”, das Erzählen der eigenen Geschichte besprochen. Da viele Menschen von psychischer Erkrankung betroffen sind und sich diese Fragen in Ihrem Alltag oft stellen, soll das Gruppenprogramm betroffenen Menschen eine Hilfestellung sein, um mit dieser Entscheidung umzugehen.
Für mehr Informationen zu den aktuell laufenden IWS-Gruppen und der Studie kontaktieren Sie gerne Chiara Weisshap am Standort Ulm: Standorte&Personen – In Würde zu sich stehen